Da wir die Wanderung zum vorgesehenen Termin am 21. Juli wegen den sehr schlechten Wetterprognosen schweren Herzens aber richtigerweise absagen mussten, fand die Wanderung nun am vergangenen Wochenende bei schönstem Wanderwetter statt. Unser Busfahrer Peter brachte uns an die Startpunkte unserer Touren, die Langwanderer stiegen in Unadingen, Posthaus aus und die Kurzwanderer fuhren noch bis zur Wutachmühle, eine ehemalige Gipsmühle, wo die Wanderung durch den schönsten Teil der Wutachschlucht begann. Die Langwanderer wanderten von Unadingen durch die Gauchachschlucht hinunter bis zur Mündung in die Wutach beim Kanadiersteg. Ab hier waren die Wege identisch, vorbei am beeindruckenden Wutachaustritt und an imposanten Muschelkalkwänden, entlang des plätschernden Bachlaufs der Wutach. Die Route ging für uns alle bis zum ehemaligen Bad Boll, wobei es nur schwer vorstellbar ist, dass dieser Ort einst ein Ferienparadies war in dem sich schon Winston-Churchill erholte.
Dieser Teil Wutachschlucht wurde vor ca. 120 Jahren durch den Schwarzwaldverein Bonndorf erschlossen. Den Auftrag dazu hatte der Bauingenieur Karl Rümmele dieser war auch am Bau der Bahnlinie Neustadt – Bonndorf beteiligt. Rümmele begann mit italienischen Arbeitern mit der Erschließung der Schlucht für Wanderer, von der Wutachmühle bis zur Schattenmühle. Noch heute erinnert der Rümmelesteg unterhalb der Schurhammer Hütte an diesen Baumeister.
Bei Bad Boll verließen wir die Schlucht in Richtung Boll. Hier trafen sich die Kurz- und Langwanderer, auch der Bus wartete schon, der uns nach Lenzkirch zum Wanderabschluss im Kreuzhof brachte, dort wurden wir aufs Beste bedient. Nachdem wir uns alle gestärkt hatten, besonders an dem guten „Rogg Bier“ aus der benachbarten Brauerei, brachte uns Peter wieder alle wohlbehalten nach Hause.
Mied simmer, satt simmer, dreckige Schueh hämmer aber scheen wars! Müde sind wir, satt sind wir, schmutzige Schuhe haben wir aber schön war es!
Und es hat sich wieder einmal bestätigt, eine Wanderung im „Grand Canyon“ des Schwarzwalds ist immer wieder schön!
Text: Bernhard
Bilder: Jo, Mechtilde und Bernhard