Durch die Nideckschlucht

Durch die Nideckschlucht zum sagenumwobenen Schneeberg in den Vogesen.

Der Bus war voll, als wir am Sonntagmorgen in Richtung Nordvogesen fuhren, sogar vier Personen aus England waren heuer dabei, die zurzeit ihren Urlaub in Herbolzheim verbringen. Nach der Begrüßung und einigen Informationen zur Wanderung und das Wandergebiet durch den Wanderführer hat uns unser Wanderfreund Heinrich einiges Wissenswertes aus der Region Molsheim, Mutzig und Haseltal sehr unterhaltsam erzählt.

Vor Ort beim Ausgangspunkt der Wanderung beim Café le Cascade du Nideck starteten die beiden Wandergruppen, die Kurzwanderer mit Sieglinde und Roland die Langwanderer mit mir entlang dem plätschernden Nideckbach in das Tal, das sich immer mehr verengte, eingeengt durch hohe Felstürme aus vulkanischen Quarzpophyr. Am Ende des Tales taucht ein schönes Naturschauspiel auf, der Nideckwasserfall, der hier 25m über eine Mauer aus Vulkangestein herabstürzt. Weiter ging es hinauf zu den Überresten des 13. Jahrhunderts, den Ruinen der Nideckburgen. Die Burg besteht aus zwei Teilen. Die tiefe gelegene Burg besteht aus dem 20 m hohen und quadratischen Bergfried, der wegen Baufälligkeit zurzeit leider nicht bestiegen werden darf.

Besonders bekannt ist die Burg wohl im deutschsprachigen Raum, da die Gebrüder Grimm eine Sage vom Riesenspielzeug überlieferten. Inspiriert davon schrieb der Dichter Adelbert von Chamisso das berühmte Gedicht “Riesenspielzeug”

Von der älteren “Oberen Burg” sind nur noch geringe Reste übrig, aber die Aussicht ist grandios.

Hier trennten sich dann die Wege der beiden Wandergruppen, die Langwanderer wanderten hoch zum mystischen Schneeberg, da oben auf dem Gipfel aus Sandstein gab es eine Panorama-Orientierungstafel sowie den Loddelfels (Wackelstein). Hier machten wir Vesperpause. Danach ging es ganz allmählich wieder abwärts, denn wer 700 hm hochwandert, muss bei einer Rundwanderung auch wieder 700 hm hinunter. Vorbei an der Hütte du Schneeberg, da gab es einen großartigen Ausblick nach Wangenburg/Engental sowie in die Rheinebene. Auf schmalen Pfaden mit eingebauten Schikanen gingen wir hinunter wieder vorbei am Maison Forestiere zum schönen Hirschfels. Ein letztes steiles Stück brachte uns wieder zurück an die Haseltalstrasse, wo die Kurzwanderer schon gemütlich und vergnügt auf der Terrasse beim Café le Cascade du Nideck saßen.

 Ihre Tour führte sie, nachdem sich unsere Wege getrennt hatten, auf dem ehemaligen Pilgerweg zur Ruine Hohenstein, hier genoss man den schönen Ausblick in die Landschaft hinunter ins Haseltal. Vorbei an einigen modernen Sandsteinskulpturen, die größte davon „Le Portique des Geants“ spielt auf die Legende der Riesen an, die ehemals auf der Burg Nideck gelebt haben sollen.

Auf dem Heimweg machten wir noch den Wanderabschluss im Biergarten vom Gasthaus Ochsen in Kehl-Marlen, wo sich jeder an den Köstlichkeiten des Hauses stärken und den Durst stillen konnte.

Text: Bernhard

Bilder: Jo, Gottfried, Martina und Bernhard

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