Dörlinbacher Rundweg

Auf den Spuren der Gauner und Bettlerzinken. Wir haben versucht, die Geheimsprache der Gauner zu entschlüsseln.

Zahlreiche Mitwanderer hatten sich auf dem Espenparkplatz versammelt wo wie nicht anders von den Mitgliedern des SVW gewohnt in routinierter Manier Fahrgemeinschaften gebildet wurden und man gemeinsam bis zum Startpunkt Dörlinbacher Grundschule fuhr.

Wir sind im ersten Drittel des Weges den Gauner-und Bettlerzinken gefolgt, die den gleichnamigen Weg bis hoch zur Lieberatsbergstube gut markieren.

Ursprünglich entstanden die Gaunerzinken im 12. Jahrhundert aus dem

„Rotwelschen“, einer Gauner-Geheimsprache, mit deren Hilfe sich die Kriminellen verständigten.

Auf Klapp-Holztäfelchen waren die diversen Zeichen abgebildet und luden zum Rätselraten ein. Zum Glück war auf der Rückseite auch gleich die Lösung, denn die Zeichen waren – da sie einer Geheimsprache entstammen – natürlich nur selten selbsterklärend.

Nachdem wir die ersten 200 Höhenmeter auf ca. 3 Km bewältigt hatten, gab es bereits Gelegenheit zur Einkehr in der Lieberatsbergstube.

In diesem schönen Traditionsgasthaus wurden wir sehr zügig und freundlich bedient. Nach der Einnahme der durch die Bank sehr wohlschmeckenden und reichhaltigen Gerichte konnten wir uns frisch gestärt auf den Weg für die nächsten 150 Höhenmeter machen, die von allen Teilnehmern gut bewältigt wurden.

Auf moderaten 6 Km Wegstrecke durchquerten wir eine sehr abwechslungsreiche Landschaft. Geschlossene Waldwege wechselten sich immer wieder auch mit freier Sicht ins Tal ab und fast am Ende unserer Tour hatten wir auch noch Gelegenheit eine kleine Kapelle zu besichtigen.

Unterwegs gab es von mir noch ein paar Erklärungen zu modernen Gaunerzinken, die heutzutage durchaus in Benutzung sind. Zu diesem Thema an dieser Stelle nochmals die wichtigsten Tipps:

Moderne Gaunerzinken

  • Steine, die vor oder neben der Haustüre liegen
  • Zahnstocher oder Blätter, die in Jalousien oder Türrahmen geklemmt werden
  • Die Fußmatte ist schief oder umgedreht
  • Unter der Fußmatte liegt ein Keks (wenn er nicht zertreten ist, ist keiner da!)
  • Werbeflyer der zwischen Tür und Türrahmen steckt
  • Müll der vor der Tür liegt
  • Zigarettenkippen vor der Tür oder in unmittelbarer Nähe
  • Klebeband auf dem Türschloss

Wenn diese Gegenstände über einen längeren Zeitraum unbewegt bleiben, können Kriminelle daraus etwa schließen, dass die Bewohner verreist oder über einen längeren Zeitraum abwesend sind.

Die Polizei rät, solche Gegenstände sofort wegzuräumen. Nachbarn sollten verdächtige Beobachtungen fremder Personen, die etwa Gegenstände drapieren oder Fußmatten und Blumentöpfe verschieben, umgehend melden.

Also Ihr Lieben – bleibt stets wachsam und auf der Hut – aber vor allen Dingen fit und vergnügt, damit auch die nächsten Wanderungen fröhlich von Statten gehen können.

Karin Jess

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